18.07.2023Startups

StartUPdate! Wie steht es um Myriad?

Vor etwa 1 ½ Jahren haben wir das erste Mal über Myriad, den vertikalen Indoor-Garten, berichtet. Zu dieser Zeit arbeiteten der:die Gründer:in Yannic Hönle und Miriam Martín daran, das Produkt zur Marktreife zu bringen. In den folgenden Wochen und Monaten folgte eine Menge Arbeit und zahlreiche Preise und Auszeichnungen, bis dann endlich die ersten Gärten verkauft werden konnten. Doch jetzt erwartet Miriam und Yannic die wohl größte Herausforderung ihrer Gründung. Welche das ist, wo Myriad jetzt steht und was genau ist in der Zwischenzeit passiert ist, erfährst du hier im Artikel.

Mehr Garten und weniger Gartenarbeit“

Myriad – schon mal gehört? Vielleicht hier bei uns! Denn wir haben vor 1 ½ Jahren bereits über das Startup berichtet. Nochmal zur Erinnerung: Was ist überhaupt Myriad? Myriad ist ein vertikaler Garten, der wie ein Bild aufgehängt wird. Zusätzlich braucht es nur eine Steckdose und schon kann es losgehen. Auf 0,25 Quadratmeter können sich darin 16 verschiedene Pflanzen, unabhängig von der Jahreszeit, einnisten. Die innovative Grünfläche ist mit einer adaptiven Beleuchtungs- und automatischen Bewässerungstechnologie ausgestattet, sodass die Pflanzen während des gesamten Wachstumsprozesses optimal versorgt sind.

Vom Prototyp zum Verkaufserfolg

Bei unserem ersten Gespräch Anfang 2022 arbeiteten Miriam und Yannic noch daran, das Produkt zur Marktreife zu bringen. Einige Monate später konnten die Zwei dann in einen ersten Vorverkauf starten. Dabei wurden Miriam und Yannic völlig überrascht, als ihre gesamte erste Charge von 30 Gärten innerhalb einer Woche ausverkauft war, und dass ohne jegliches Marketingbudget. Schulen, Unternehmen, Großstädter:innen ohne jegliche Erfahrung im Pflanzenanbau und sogar erfahrene Hobby-Gärter:innen waren begeistert von der Idee, frische Kräuter und Gemüse direkt zu Hause anzubauen, ohne sich intensiv darum zu kümmern. Yannic findet das einfach nur „super crazy“!

Selbst sind die Gründer

Diese Phase war jedoch auch sehr kräftezehrend. Schließlich übernahmen die Zwei fast jede Aufgabe selbst, um die dreißig Gärten zu produzieren. Yannic erinnert sich an lange Nächte, in denen sie gemeinsam mit Freunden die Indoor-Gärten zusammenbauten und sogar die Elektronik in mühevoller Handarbeit löteten, während Pizza und gute Musik sie bei Laune hielten.  „Das war interessant, aber das wollen wir nicht mehr“, erklärt er. Daher hätten sie sich bereits nach Partner:innen umgeschaut und viele Angebote eingeholt, durch die sie zukünftig die Produktion anderen überlassen könnten.

Herausforderung Kapitalbeschaffung

Doch zunächst müssen sie ihre wohl bisher größte Hürde meistern: viele Abnehmer:innen finden. Deshalb sammelt Myriad Bestellungen in einem unlimitierten Vorverkauf. Das Unternehmen plant unter anderem, Schulen, Kindergärten und andere Einrichtungen sowie natürlich Privatpersonen auf ihre Liste zu setzen. Eine große Herausforderung besteht darin, das Interesse potenzieller Kund:innen zu wecken und das benötigte Kapital für die Serienproduktion und die weitere Forschung zu beschaffen. „Das Wichtigste ist, dass wir Menschen finden, die unsere Idee genauso geil finden wie wir und uns vertrauen, auch wenn die Lieferung einige Monate dauert", so Yannic.

Viel Fleiß, viel Preis

Das Team sucht aber ebenfalls Unterstützung durch Investoren und Fördermittel. Dabei haben sie durch ihre bemerkenswerte Gründungsgeschichte hoffentlich gute Karten. Denn nach dem ersten Vorverkauf haben sich Yannic und Miriam bei diversen Programmen und Wettbewerben für Startups beworben, in der Hoffnung bei einem genommen zu werden. „Und dann waren wir auf einmal super beschäftigt, denn wir wurden bei allen genommen“, lacht Yannic. Das Team Myriad bewies also beim EIT Food (Europäische Institut für Technologie und Innovation (EIT)) und dem EIT Climate, welches ihnen Unterstützung durch das InvestEU-Programm bescherte, welche fortschrittliche Technologie sie entwickelt hatten. Nebenbei gewannen sie unter anderem den Startup Design Award und den Bayerischen Businessplan-Wettbewerb.

Die erste Tomate

Der enorme Erfolg basiert zwar hauptsächlich auf der revolutionären und einzigartigen Technologie des Selbstversorger-Gartens, aber eines darf man dabei nicht vergessen: Was am Ende bei Myriad herauskommt, schmeckt auch noch vorzüglich. Yannic ist dabei besonders von den Tomaten begeistert: „Als ich zum ersten Mal unsere selbst angebauten Tomaten probiert habe, war ich sprachlos. In diesem Moment habe ich realisiert, dass ich in meinem ganzen Leben noch keine erntefrische Tomate gegessen habe, da das Gemüse aus dem Supermarkt in der Regel zwei, drei Wochen alt ist. Ich kann den Geschmack gar nicht beschreiben, das muss man selbst probiert haben.“

 

So wird Gemüse im Myriad-Garten angebaut

 

Wenn Du den atomatisierten Wundergarten bei dir zu Hause haben willst, dann kannst Du dir jetzt hier ein Exemplar vorbestellen und damit auch das Projekt sowie die Visionen von Myriad unterstützen!

  • Teilen:
Kommentieren
Kommentare