Workation in Amerika: Der Trend im Test
Im Urlaub an die Arbeit denken? Für viele ein No-Go. Es gibt allerdings ein Konzept, dass genau das verbindet: Workation - reisen und produktives Schaffen. Ich schaue mir an was hinter dem Ausdruck steckt und erkunde am eigenen Leib die Vor- und Nachteile, indem ich einfach mal meinen Arbeitsplatz vom Digitalen Gründerzentrum in Bamberg für meinen kleinen Urlaub nach Amerika verlege.
Ein paar T-Shirts, mein Bikini, Sonnencreme und natürlich … mein Arbeitslaptop! Der darf in diesem Urlaub nicht fehlen, denn ich versuche mich an einer Workation. Der Begriff setzt sich aus den englischen Worten work (=Arbeit) und vacation (=Urlaub) zusammen. Statt sich also für eine Reise freizunehmen, packe ich meine täglichen To-Dos einfach ein und erledige sie von Amerika aus. Das Konzept der Workation hat in den letzten Jahren an Popularität gewonnen. Aber wie praktikabel ist es und fühlt sich die restliche freie Zeit dann überhaupt noch wie Urlaub an?
Goodbye Deutschland
Endlich war es so weit: Ich habe mich von meinen Kolleg:innen verabschiedet und besuche meine Schwester in Amerika. Eine Woche bin ich also ziemlich weit weg, etwa 7.000 Kilometer, aber im Geiste eigentlich noch da. Denn durch die Workation muss niemand gänzlich auf meine Arbeitskraft verzichten. Und gleich die vielen Stunden im Flieger bieten mir eine Menge Zeit, um zumindest offline zu arbeiten und an meinen Texten weiterzuschreiben. Angekommen im Land der unbegrenzten Möglichkeiten bin ich aber weiterhin ziemlich begrenzt in meinen Möglichkeiten zu arbeiten. Denn WLAN-Probleme machen mir einen Strich durch die Rechnung und zwingen mich, erstmal reinen Urlaub zu machen.
No WIFI - no work? Nachteile von Workation
Schon in den ersten Stunden merke ich also, welche Schwierigkeiten eine Workation mit sich bringen kann. Schließlich befindet man sich in einer ungewohnten Umgebung und kann die Arbeitsbedingungen nicht immer vorab überprüfen. Somit können eine schlechte Internetverbindung, unangenehme Temperaturen oder andere Mängel in der Ausstattung zu Problemen führen. Erschwerend kommt in meinem Fall noch die Zeitverschiebung von sechs Stunden hinzu, die die Kommunikation mit den Kolleg:innen verkompliziert. Außerdem merke ich, dass es gar nicht so einfach ist, die Arbeitszeit effektiv zu organisieren und um die freie Zeit herum zu planen.
Der Teil mit dem Urlaub: Vorteile von Workation
Aber es gibt nicht nur Nachteile. Ich kenne dieses Phänomen schon vom Schreiben meiner Masterarbeit: Durch die Verlegung des Arbeitsplatzes an einen anderen Ort, wird gewissermaßen der Geist beflügelt. Der Wechsel der Umgebung sorgt bei mir für neue Energie. Darüber hinaus kann ich eine Pause vom Alltag einlegen, interessante Erfahrungen sammeln und ein neues Land erkunden, ohne mich ganz von der Arbeit freizumachen. Damit braucht es vorab auch keine aufwendige Übergabe, da ich weiterhin meinen Teil beitrage. Das mache ich dann auch die nächsten Tage und schreibe unter anderem diesen Text zwischen Sightseeingtouren, zahlreichen Burgern und der ein oder anderen Weinprobe.
Thanks but no thanks: Fazit zu meiner Workation
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Workation ein großartiger Weg sein kann, Arbeit und Freizeit zu verbinden. Allerdings sollte man unbedingt vorher sorgfältig die örtlichen Gegebenheiten abchecken, ob es überhaupt möglich ist, qualifizierte Arbeit in diesem Umfeld zu leisten. Weitere Tipps findest Du in dem Infokasten unter diesem Text. Für mich persönlich war es eine große Herausforderung, Arbeit und Urlaub so in Einklang zu bringen, dass ich die freie Zeit auch wirklich genießen kann und nicht ständig überlege, wann und wie ich die nächste Arbeitseinheit unterbringen kann. Dementsprechend werde ich es in Zukunft vorziehen, im Urlaub einfach Urlaub zu machen und lasse den Arbeitslaptop nächstes Mal zu Hause.
Fünf Tipps für eine erfolgreiche Workation
- Planung: Sorgfältige Planung im Vorfeld ist wichtig, um sicherzustellen, dass man alle benötigten Arbeitsmittel und eine angemessene Arbeitsumgebung hat.
- Flexibilität: Eine Workation erfordert Flexibilität, da man in einer neuen Umgebung arbeitet. Es kann sein, dass man sich auf unterschiedliche Arbeitsbedingungen und Arbeitszeiten einstellen muss.
- Kommunikation: Es ist wichtig, eine klare Kommunikation mit Kolleg:innen aufrechtzuerhalten, um sicherzustellen, dass man immer erreichbar ist und keine wichtigen Termine oder Aufgaben verpasst.
- Selbstmotivation: Eine Workation erfordert oft mehr Selbstmotivation, da man sich leicht ablenken kann. Es kann helfen, sich Ziele zu setzen und Belohnungen für die erreichten Ziele zu planen.
- Zeitmanagement: Eine Workation erfordert eine effektive Zeitplanung, um sicherzustellen, dass man alle wichtigen Aufgaben erledigt.