12.02.2021Startups

Plastikfrei beim Einkauf? Unverpackt Bamberg zeigt wie's geht - Social Entrepreneurship in Oberfranken #2

©Unverpackt Bamberg

Ein Geschäft eröffnen und sich dabei gegen Umweltverschmutzung einsetzen? Auch das kann Existenzgründung sein, wie die zwei Schwestern Alina Minier und Theres Gerischer in Bamberg zu Beweis gestellt haben. Mit dem „Unverpackt Bamberg“ haben sie einen Laden eröffnet, der Lebensmittel und andere Produkte ohne Plastikverpackung vertreibt. Unter dem Leitsatz „Biologisch – Regional – Nachhaltig – Fair“ sollen die Produkte im Idealfall vom Erzeuger bis zum Endverbraucher ohne Einwegverpackungen auskommen.

„Ein ‚Tante Emma Laden‘ der modernen Art“


Warum das Ganze?

 

Laut dem Naturschutzbund Deutschland e.V. landen jährlich über 10 Millionen Tonnen Abfälle in den Ozeanen unserer Welt. „Die Überbleibsel unserer Wegwerfgesellschaft kosten jedes Jahr bis zu 135.000 Meeressäuger und eine Million Meeresvögel das Leben“. Auch die Gefahr von Mikroplastik für den Menschen wird zunehmend erforscht. Deshalb haben die zwei Gründerinnen 2016 damit angefangen, aus ihrer Idee Wirklichkeit werden zu lassen und ihren Plan vom eigenen Laden in Bamberg anzugehen. Über eine Crowdfunding-Kampagne haben sie die Hälfte ihres Startkapitals sammeln können, die andere Hälfte über einen Bankkredit.

Was ist Social Entrepreneurship?

Laut dem Social Startup Magazin ist Social Entrepreneurship eine „unternehmerische Tätigkeit, die das Ziel hat, soziale oder ökologische Probleme zu lösen und nicht die Gewinnsteigerung in den Vordergrund stellt“.

„Einfach machen!“

 

„Wie wir das genau angegriffen haben, dazu kann ich nur sagen… einfach machen. Das ist eines meiner Mottos!“ berichtete Alina in ihrem Blog, auf dem sie und ihre Schwester den kompletten Weg von der Idee bis hin zum einjährigen Jubiläum des Unverpackt-Ladens festgehalten haben. Nun besteht das Geschäft schon seit etwas mehr als zwei Jahren und kann einen festen Stamm an Kund*innen zählen, die verpackungsfrei in Bamberg einkaufen können.

 

Wir haben Alina Minier ein paar Fragen gestellt, um dir tiefere Einblicke in die Gründungsgeschichte von Unverpackt Bamberg zu ermöglichen:

 

start.land.flow:Was hat euch dazu bewegt, in Oberfranken zu gründen?

Alina Minier: Weil Bamberg unsere Heimat ist und wir beide Bamberg lieben. Auch wenn ich jetzt auf dem Land wohne. Bamberg bleibt für mich meine Heimat.

 

Wieso macht ihr genau das, was ihr macht?

Weil uns die ganzen Plastikverpackungen total auf den Keks gingen. Man ist gezwungen seine Lebensmittel in Plastik einzukaufen. Wir dachten uns, das geht auch anders und so fingen wir an unseren Laden zu planen und für Bamberg und Umgebung eine Alternative zu schaffen.

 

Wann habt ihr gemerkt, dass eure Idee funktioniert?

Wir wussten von Anfang an, dass es funktioniert. Als wir die Idee hatten, veröffentlichten wir eine Facebookseite. Diese Seite hatte innerhalb einer Woche über 2000 likes. Wir wurden in der Stadt erkannt und immer mehr Zeitungen/ Zeitschriften wollten über uns berichten. Unsere Idee hat sich super schnell verbreitet. Das war für uns das Zeichen, dass Bamberg einen Unverpackt-Laden haben möchte. Wir haben nie daran gezweifelt, dass es nicht funktionieren könnte. 

 

Wie wichtig war und ist Vernetzung für euren Erfolg?

An sich finde ich Vernetzung super. Allerdings hatten wir bis jetzt noch nicht wirklich die Zeit uns zu vernetzen. Bis jetzt scheint sie also noch nicht so wichtig zu sein.

 

Habt ihr Tipps für Menschen, die in Oberfranken gründen wollen?

Mein Lieblingsmotto ist: Einfach machen! Wenn man zu viele Ängste und Sorgen mitbringt, kann man es gleich sein lassen. Wenn man für eine Idee brennt und das Herz danach schreit, diese Idee umzusetzen, dann sollte man es auf jeden Fall angehen! Wir dachten uns immer: Wenn es nicht klappt und wir nach ein paar Monaten pleite sind und wieder schließen müssen, dann machen wir eben etwas anderes. 

 

Wie soll es für den Unverpackt-Laden weitergehen?

Genaue Pläne haben wir nicht. Wenn es einfach so weiter läuft wie bis her, dann sind wir mehr als zufrieden :) 

 

Weitere Informationen zum Unverpackt Bamberg findest du im untenstehenden Video oder auf ihrer Homepage.

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