02.11.2021Ratgeber

Licht ins Dunkel des Gründungsdschungels bringen – Coach Harald Hubert weiß, wie es geht

„Man lernt beim Gründen viel über sich selbst“ – Harald Hubert über seine Arbeit als Coach, wie BayStartUP werdende Gründer*innen beim Unternehmensaufbau und bei der Start-up Finanzierung unterstützt und warum er manchmal seine Investorenbrille aufsetzt.

Operatives Eingreifen verbindet man wohl meistens mit einem medizinischen Eingriff. Harald Hubert macht beruflich etwas ganz anderes. Aber auch hier passt der Begriff, mit dem er seine Arbeit beschreibt: Harald ist Startup-Coach & Ökosystem Developer bei BayStartUP. BayStartUP ist ein bayerisches Start-up-Netzwerk und hat sich auf die Fahnen geschrieben, wissbegierige Gründer*innen bei den Themen Finanzierung und Unternehmensaufbau zu unterstützen. Harald ist verantwortlich für den Bereich Oberfranken: Einmal in der Woche steht er in Hof im Einstein1 zur Unterstützung für Gründer*innen und die, die es werden wollen bereit, im wöchentlichen Wechsel findet man ihn auch einmal pro Woche auf der Erba in Bamberg bei Lagarde1, beziehungsweise in Coburg bei Zukunft.Coburg.Digital.

Ansprechpartner für Grundlegendes bei Gründungsideen und Problemen im Gründungsprozess

Menschen, die eine Gründungsidee haben, können zusammen mit Harald Grundlegendes besprechen und so Licht ins Dunkel bei der Frage bringen, ob die Gründung ihrer mitgebrachten Idee überhaupt sinnvoll ist. Aber auch bei Problemen während des Gründungsprozesses ist Harald Ansprechpartner für Hilfesuchende. Bei der Entwicklung eines zu ihnen passenden Geschäftsmodells stoßen Gründer*innen oft auf Schwierigkeiten. In einem oder mehreren Gesprächen mit Harald können sie gemeinsam offene Fragen besprechen. So gibt er Tipps, wie man einen Sales Funnel entwickelt und einsetzt oder wie man auf dem Markt konkurrenzfähig werden kann.

Sales Funnel oder Verkaufstrichter bezeichnet den Prozess, den Interessenten durchlaufen, wenn sie zu einem Kunden werden. Der Trichter besteht aus mehreren Phasen, und in jeder Phase kommt der potentielle Käufer dem Kauf einen Schritt näher. (…) Der Prozess wird als Trichter beschrieben, da es am Anfang sehr viele potentielle Interessenten gibt. Diese werden immer weniger und letztlich bleiben nur jene übrig, die das Produkt tatsächlich kaufen.

Nicht nur bei der Bildung eines Geschäftsmodells unterstützt Harald. Auch bei der Finanzierung können er und BayStartUp helfen. BayStartUp hat einen Investor*innenpool, in dem über 300 Businessangels und über 150 Venture Capitals für ein mögliches Invest im Portfolio sind. Haralds Aufgabe ist, (werdende) Start-ups an diese zu vermitteln. Wie geht er dabei vor? Harald sagt: „Ich setze dann die Investorenbrille auf.“ Betrachtet er Start-ups aus der Perspektive von potenziellen Finanzierer*innen, erkenne er, ob ein Start-up Potenzial für die direkte Vermittlung an eine*n Investor*in habe. Außerdem gibt es bei speziell darauf ausgerichteten Veranstaltungen die Möglichkeit, vor Investor*innen zu pitchen und so deren Interesse an der eigenen Unternehmensidee zu gewinnen.

Gründen lernen mit dem Businessplan-Wettbewerb

BayStartUp bietet außerdem Workshops rund ums Thema Gründen an, die größtenteils kostenlos sind. Auf dem Programm stehen aktuell verschiedene Veranstaltungen zum Thema Business-Planning oder zum Thema maschinelles Lernen. Für die meisten Workshops können sich Interessierte einfach anmelden, einige sind aber auch Teil des Businessplan-Wettbewerbs.

Der Businessplan-Wettbewerb stellt einen wichtigen Aspekt des Angebots von BayStartUp dar. Im Bereich Oberfranken kann man am Business-Wettbewerb Nordbayern mitmachen. In drei Phasen lernen Teilnehmer*innen, wie sie – wie es der Name schon sagt – einen Businessplan entwickeln und optimieren können.

Die drei Phasen des Businessplan-Wettbewerbs Nordbayern

  • Erste Phase: Der Fokus liegt auf Geschäftsidee/Produkt und Markt/Summary. Erste Phase: Der Fokus liegt auf Geschäftsidee/Produkt und Markt/Summary.
  • Zweite Phase: Die Beteiligten sollen sich konkret dem Marketing und Vertrieb zuwenden: Wie genau soll das Produkt aussehen? Wie kann es vermarktet werden? Zweite Phase: Die Beteiligten sollen sich konkret dem Marketing und Vertrieb zuwenden: Wie genau soll das Produkt aussehen? Wie kann es vermarktet werden?
  • Finale Phase: Realisierung, Kapitalbedarf und Umsatzplanung werden unter die Lupe genommen. Finale Phase: Realisierung, Kapitalbedarf und Umsatzplanung werden unter die Lupe genommen.

Harald empfiehlt die Teilnahme: „Der Wettbewerb bietet die Chance sich auszuprobieren – und man lernt dabei viel über sich selbst.“ Mehr Informationen zum Wettbewerb findet man auf der zugehörigen Webseite von BayStartUP.

Wer in Bamberg, Coburg, Bayreuth oder Hof also mitten im Gründungsprozess steckt und offene Fragen hat, kann sich an Harald wenden – am besten mit einem Two Pager, in dem einige Infos zur Gründungsidee und zum aktuellen Stand enthalten sind. Interessierte erreichen Harald entweder direkt oder können sich an die ortsansässigen Gründerzentren wenden, die Gründungsinteressierte bei passendem Profil dann an Harald weiterleiten. Aktuelle Workshops, von Harald und anderen Referent*innen, findet man auf der Webseite von BayStartUP. Auch für das Bamberger Büro für Innovation und Gründung bietet Harald Workshops an.

Wer sich im Dschungel des Gründungsprozesses nicht zurechtfindet und im Bereich Geschäftsmodell und Finanzierung Tipps braucht, ist bei Harald also an der richtigen Stelle.

Mehr Mut zum Ausprobieren als Ziel für Oberfranken

Was ist Haralds Vision für die Zukunft? „Für die Region Oberfranken erhoffe ich mir, dass noch mehr ausgetestet wird. Gerade Gründungen aus der Uni heraus können spannend sein. Für meine Coachingstunden wäre es außerdem inspirierend, wenn noch häufiger Impulse von Erfahrenen und Mehrfachgründer*innen kämen. Die Arbeit mit Menschen, die bereits gegründet haben, birgt auch für mich neue Perspektiven und bietet die Chance zu gegenseitigem Lernen.“

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