19.04.2021Portraits

Jobtrüffel - Revolution der Jobportale

Foto: Jobtrüffel GmbH

„Unser Traumziel ist es, die Jobsuche zu revolutionieren“ sagt Olivia Hofmann von Jobtrüffel und lacht. Jobtrüffel, das klingt, hervorgerufen durch die Assoziation mit dem edlen Pilz, wie etwas Erlesenes. Genau das wollen die Gründerinnen Olivia Hofmann und Patricia Knoll den Jobsuchenden bieten: Jobtrüffel ist ein Portal für Oberfranken und die Pfalz, das seinen Fokus auf die Vermittlung von Jobs legt, die optimal zu den verschiedenen Ansprüchen der Bewerber*innen passen.

Das bietet Jobtrüffel

Unternehmen präsentieren in den Stellenausschreibungen auf dem Portal nicht nur Gehalt und eine kurze Beschreibung, sondern auch Unternehmenswerte und Job-Benefits. Benefits, oder eben auch Jobtrüffel genannt, können von der gemeinsamen Teilnahme an einem Marathon, dem Angebot von Physiotherapie und Massagen bis hin zur Kinderbetreuung im Unternehmen reichen. Hofmann berichtet, dass die Unternehmen in der Region solche Jobtrüffel oft bieten. Auf anderen Jobportalen werden die Vorteile aber nicht erwähnt und gelangen so nicht ins Bewusstsein der Bewerber*innen. Die Gründer*innen aus Bayreuth möchten zeigen, dass man nichts verpassen muss, wenn man nicht in die Großstadt zieht: Auf der Seite findet man deswegen auch Portraits der oberfränkischen Städte und der Region. Ausflüge an nahegelegene Badeseen und tolle Möglichkeiten für Familien – Hofmann weiß, dass Oberfranken und die Pfalz Einiges zu bieten haben.   

Foto: Jobtrüffel GmbHFoto: Jobtrüffel GmbHMit dem Thema Gründung haben sich Hofmann und Knoll bereits früh beschäftigt. In der Schule gab es die ersten Impulse, als die beiden in der 9. Klasse an dem Wettbewerb „Schüler-gründen“ teilnahmen. Von der Produktentwicklung bis zum Finanzvorstand, schon hier mussten wichtige Unternehmensfragen im Kleinen durchdacht werden. Weiter ging es mit dem 5-Euro-Buisness-Wettbewerb an der Uni Bayreuth, bei dem sie ein Abenteuer-Kinderbuch über die Opern von Richard-Wagner entwickelten – und den Wettbewerb gewannen.


So enstand die Idee

Davon motiviert traten sie dem universitätseigenem Gründerforum bei und machten Praktika in Start-ups in Berlin und im Silikon Valley. „Wenn man einmal mit der Thematik angesteckt ist, geht es immer weiter“, so Hofmann.

Die Inspiration für Jobtrüffel kam aus den Erfahrungen, die Hofmann bei der Jobsuche gemacht hat. Als sie anfing, in der Bayreuther Umgebung nach einem Werkstudierendenjob zu suchen, waren ihre Erwartungen zunächst gering. Schnell gelangte sie allerdings an ein Unternehmen, das ihrem vorherigem Großstadtunternehmen in Stuttgart um nichts nachstand. Im Gegenteil brachte es die Vorzüge der fränkischen Region wie niedrige Mietpreise und wenig Stau auf dem Arbeitsweg mit sich. Dadurch entstand die Idee für Jobtrüffel als Plattform, die die Region, die Arbeitgeber und Jobchancen so attraktiv präsentieren soll, wie sie sind - ansprechende Informationen zu den regional ansässigen Unternehmen, auf einer Jobbörse gesammelt, konnte Hofmann nämlich nirgendwo finden. Hofmann und Knoll arbeiteten das Konzept zu Jobtrüffel dann in einem Universitätskurs aus.

Die Idee geriet nach der Uni erstmal wieder in Vergessenheit – bis ein ehemaliger Dozent auf die Beiden zukam und sie ermutigte, mit dem Projekt Jobtrüffel weiterzumachen. Für die Teilnahme an einem Wettbewerb der Universität Hof entwickelten Hofmann und Knoll einen Buisnessplan und konkretisierten Ihre Idee. Zwar gewannen sie diesen nicht – nach einigen Ups and Downs ließ sich mit den Oberpfalz Medien aber dennoch ein Investor für Jobtrüffel finden. Knoll und Hofmann begannen Schritt für Schritt, ihr Projekt zu realisieren.

Wir haben Olivia Hofmann rund ums Thema Gründen in Oberfranken befragt:

start.land.flow:Was sind die Vorteile beim Gründen in der Region?

Olivia Hofmann: Start-ups haben hier gegenüber anderen Regionen den großen Vorteil, dass Unternehmen ein offenes Ohr für sie haben, weil es vergleichsweise wenige Start-ups gibt. Man bekommt außerdem überall Unterstützung. Zum einen bei Gründerzentren, aber auch an der Uni. Über Initiativen und Gründerzentren lassen sich einfach Informationen verbreiten und durch die gute Vernetzung verschiedener Institutionen kann man sich leicht ein Netzwerk aufbauen.

start.land.flow:Stichwort Vernetzung: Hast du Tipps zur Vernetzung in Oberfranken?

Hofmann: Ich empfehle, direkt auf thematische passende Initiativen zuzugehen. Die sind oft offen für neue Ideen und bieten dann Möglichkeiten zum Vernetzen. Möchte man mit Unternehmen connecten, darf man sich trauen direkt dem/ der Geschäftsführer*in eine E-Mail zu schreiben – oft reagieren diese positiv, weil sie regionale Ansätze unterstützen wollen. Ich empfehle mutig zu sein und Sachen auszuprobieren.

start.land.flow: Hast du weitere Tipps zum Gründen?

Hofmann: Geduldig sein: Gründen dauert länger als man denkt. Als wir uns am Anfang mit anderen Gründer*innen ausgetauscht haben, hörten wir oft, dass man sich auf drei Jahre einstellen muss, bis man auf den Markt kommt – und wir dachten immer: Was haben die drei Jahre gemacht? Letztendlich haben wir festgestellt, dass alles länger dauert als man denkt. Aber solange man Begeisterung mitbringt und für seine Idee brennt, wird man Erfolg haben.

Die Jobplattform Jobtrüffel wird bald online gehen. Mehr Informationen zu Jobtrüffel gibt es hier.

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