Gründungsrausch! Deutscher Startup Monitor 2023 mit spannenden Erkenntnissen
Achtung, Achtung: Der Deutsche Startup Monitor 2023 (DSM23) wurde vergangene Woche veröffentlicht und gibt einen umfassenden Einblick in die Welt der Startups! Mit zuletzt mehr als 2.000 befragten Unternehmen ist dieser DSM die größte und umfassendste Erhebung im deutschen Startup-Ökosystem. Daher kommen wir natürlich nicht darum herum, euch davon zu berichten. Vor allem, weil uns eine Erkenntnis dieser Umfrage besonders freut.
Der Deutsche Startup Monitor ist die zentrale Studie zum deutschen Startup-Ökosystem und erschien im September bereits zum elften Mal. Er gewährt einen umfassenden Einblick in die Aktivitäten und Herausforderungen, denen Gründer:innen in Deutschland gegenüberstehen. Seit seiner ersten Veröffentlichung im Jahr 2013 konzentriert sich der DSM jedes Jahr auf unterschiedliche Schwerpunktthemen, die dazu beitragen, das Startup-Ökosystem kontinuierlich voranzubringen und neue Impulse zu setzen. Diesmal geht es unter anderem um Finanzen, Standorte und Technologie. Aber auch die Gründer:innen selbst stehen 2023 stärker im Fokus.
Stabilität im Sturm: Startup-Treibstoff für die deutsche Wirtschaft
Der DMS23 beginnt direkt mit einem positiven Faktum. Dort heißt es „Startups behaupten sich als zentraler Wirtschaftsfaktor“. Also trotz gegenwärtiger Herausforderungen bleibt die durchschnittliche Mitarbeiteranzahl in deutschen Startups stabil bei 19 Personen. Die Branchenverteilung im DSM23 zeigt, dass Startups in nahezu allen Wirtschaftsbereichen aktiv sind und somit einen entscheidenden Beitrag zu Innovation, Digitalisierung und Wettbewerbsfähigkeit leisten. Fast ein Drittel (31,9 %) aller Neugründungen sind dem Sektor Informations- und Kommunikationstechnologie zugeordnet. Beachtenswert ist auch der vergleichsweise hohe Anteil an Unternehmen in den Bereichen Mobilität und Logistik (5,0 %) sowie Energie (4,9 %), die grundlegende Transformationsprozesse vorantreiben.
Übrigens hat sich die Zahl der Startups mit einer Bewertung von mindestens einer Milliarde US-Dollar, sogenannte Unicorns, in Deutschland in den letzten fünf Jahren mehr als vervierfacht. Auch wenn wir uns damit hierzulande noch lange nicht auf dem Niveau von Top-Startup-Hotspots wie Israel oder den USA befinden, ist das ebenfalls eine nennenswerte Entwicklung.
Gründer:innen im Wiedergründungsrausch
Und auch diese Meldung aus dem Bericht finden wir klasse: Nachdem die Zahl der Neugründungen 2022 deutlich zurückgegangen war, sind im ersten Halbjahr 2023 wieder mehr neue Startups entstanden (Startup-Verband & startupdetector 2023). Auch die im DSM befragten Gründer:innen zeigen sich von den momentanen Herausforderungen wie schwächelnde Konjunktur oder Inflation wenig beeindruckt. Neun von zehn geben an, wieder gründen zu wollen und davon 82,8 % hier in Deutschland. Die Bereitschaft, erneut zu gründen, zeigt das Selbstvertrauen und den Pioniergeist der deutschen Startup-Szene.
Startup-Ökosystem im Wandel
Der Monitor hat aber nicht nur Positives zu vermelden: „Der gewohnt klare Trend nach oben […] gebrochen.“ Demnach müssten Erwartungen an Wachstum und Rendite neu ausgelotet werden. Zudem stünden zahlreiche Geschäftsmodelle auf dem Prüfstand. Das alles begleitet von einer gewissen Enttäuschung im Hinblick auf das lang ersehnte Hyperwachstum. Diese Phase der „massiven Veränderung“ gehe laut DSM jedoch auch mit einer Steigerung der Professionalisierung einher. Es sei interessant zu beobachten, wie neue Technologien wie generative Künstliche Intelligenz (KI) in herausfordernden Zeiten die gesamte Startup-Szene beflügeln würden.