Fünf Euro, vier Teammitglieder:innen, Motivation hoch drei, zwei Jahre Entwicklung, ein Startup
Laut einer Studie aus dem Jahr 2022 von der Stiftung Gesundheitswissen haben 40 Prozent der Bevölkerung in Deutschland eine oder mehrere chronische Erkrankungen. Das sind Krankheiten, die sich in der Regel langsam entwickeln, aber auch lange andauern und meist nicht vollständig heilbar sind. Es ist also ein schweres Schicksal, das unzählige Menschen teilen. Um den Betroffenen das Leben zumindest etwas zu erleichtern und um für mehr Austausch zu sorgen, haben sich vier junge Menschen zusammengetan und eine App entwickelt. Wir haben mit Moritz Kraume von CareLink gesprochen und eine Menge über den spannenden Gründungsweg des Startups und der Entwicklung bis heute erfahren.
Mit nur fünf Euro ein Unternehmen gründen? Klar, kein Problem! Zumindest im Fall von Daniel Lange, Sebastian Falk, Anea Heinle und Moritz Kraume. Letzterer hat nämlich beim 5-Euro-Business-Wettbewerb der Universität Bayreuth, bei dem im Vorfeld mit Unterstützung von erfahrenen Gründer:innen eine Geschäftsidee ausgearbeitet wird, den zweiten Platz belegt und steht nun tatsächlich mit drei neuen Kolleg:innen und einem eigenen Startup da. Das nennt sich CareLink und ist eine Plattform, die es chronisch erkrankten Menschen erleichtern soll, miteinander in persönlichen Kontakt zu treten.
Ein Startup mit Plan: Die intensive Entwicklungsphase von CareLink
Schon bei der Gründung vor gut zwei Jahren war den Student:innen bewusst, dass sie mit ihrer Idee und dieser Thematik nicht einfach schnell ein Produkt entwickeln und auf den Markt bringen können. Schließlich wollten die Vier eine Anwendung entwickeln, die chronisch erkrankte Nutzer bei ihren täglichen Herausforderungen unterstützt, indem sie auf deren Bedürfnisse und Wünsche eingeht. Daher gehörte zu der Findungsphase des Projekts, mit Betroffenen zu sprechen. Mithilfe dieser Rückmeldungen und den Ergebnissen aus einer Umfrage, wurde dann die Produktentwicklung durchgeführt. Außerdem hat das Team parallel Markt- und Wettbewerbsanalysen durchgeführt und sich mit Expert:innen ausgetauscht.
Jetzt endlich bringen die Monate der Entwicklung und Ausarbeitung einen ersten Ertrag. Kraume kann tolle Neuigkeiten verkünden: „Nach intensiver Planung konnten wir unseren ersten Prototyp vor einigen Wochen fertigstellen. Dieser befindet sich aktuell in der Testphase.“ Das heißt, Interessierte können derzeit gemeinsam mit den Gründer:innen die Plattform testen und Feedback geben. Danach stehe die finale Programmierung der Anwendung an, erklärt Kraume.
Helfen auf ganzer Linie: Die zwei Bausteine von CareLink
Die Anwendung, das ist hauptsächlich ein soziales Netzwerk zu Interaktion von Menschen mit chronischen Erkrankungen. Die Gründer:innen haben schnell erkannt, dass der Bedarf an Kommunikation und Weiterbildung unter Betroffenen sehr groß ist. „Aus diesem Grund werden die Nutzer:innen CareLink einerseits zum Austausch von Erfahrungen oder Sorgen sowie andererseits zur Steigerung der eigenen Gesundheitskompetenz verwenden können“, beschreibt Kraume die Funktion. So könnten die Anwender:innen mittels einer interaktiven Wissensdatenbank, den Informationen von Expert:innen oder durch Fragen an andere Nutzer:innen mehr über die eigene Erkrankung lernen und sich weiterbilden.
An dieser Stelle hören die Vier allerdings nicht auf. Schließlich wollen sie eine Anwendung entwickeln, die Erkrankte umfassend unterstützt und auf viele Arten hilfreich ist. Daher werden sie ihr Angebot voraussichtlich um Features erweitern und zum Beispiel Workshops innerhalb der App anbieten. CareLink soll übrigens kostenfrei bleiben. Lediglich einige ergänzende Funktionen oder Features sollen kostenpflichtig buchbar sein.
Ein Blick in die Zukunft
Mit dem Prototyp in der Testphase ist für die Gründer:innen nun nicht die Zeit für Abwarten und Beobachten gekommen. Sie haben inzwischen damit begonnen CareLink weiterzuentwickeln, um das Angebot auch für Arbeitgeber:innen attraktiv zu machen. Außerdem steht bald ein Treffen der Teammitglieder:innen an. Da alle an unterschiedlichen Orten leben, haben sie sich tatsächlich bisher nur virtuell zusammengefunden. Den Einsatz für ihr Projekt hat das allerdings nicht geschmälert. Diese unermüdlichen Anstrengungen braucht es aber auch, um das große Ziel von Lange, Falk, Heinle und Kraume zu erreichen: „Unsere Vision ist es, im deutschsprachigen und später europäischen Raum mit CareLink die relevanteste digitale Anlaufstelle für diese Menschen darzustellen.“