Franken Game Jam 22
Laut dem Verband der Deutschen Games-Branche spielen 34,3 Millionen Menschen in Deutschland Computer und Videospiele. Ich gehöre nicht wirklich dazu. Dennoch habe ich mich heute an den Rechner gesetzt und einen der beliebtesten und bekanntesten Ego-Shooter ausprobiert. Warum ich das gemacht und damit mein Herzinfarkt-Risiko freiwillig um mindestens 80 Prozent gesteigert habe, erfährst Du hier im Artikel.
Kopfhörer, Tastatur, Maus – los gehts: Ich spiele jetzt Counter Strike. Meine Computerspielerfahrung beschränkte sich bisher auf „Zoo Tycoon“ und „Die Sims“, daher läuft es eher mäßig. Meine Figur bewegt sich äußerst unrhythmisch etwa drei Sekunden über die Karte und schon bin ich tot. Das wiederholt sich etwa 36 Mal. Dazwischen schaffe ich es mich zumindest für wenige Augenblicke bei einer Treppe zu verstecken und am Ende müssen tatsächlich auch vier Gegner daran glauben. Nach zehn schreckreichen Minuten bin ich mit den Nerven am Ende und beende als vorletzte meine erste Runde Counter Strike. Die Person auf dem letzten Platz war allerdings größtenteils AFK, wie es in der Gamer-Sprache heißt. Also „away from keyboard“ und hat nicht richtig mitgespielt.
Die Videospielserie Counter Strike spielen Menschen bereits seit 21 Jahren. Auch andere Shooter-Games wie Call of Duty und Battlefield gibt es schon lange. Ob mit Freunde oder Fremden, online oder allein, auf diversen Maps und mit unterschiedlichen Waffen, das Spielprinzip bleibt gleich. Da wird es doch mal Zeit für etwas Neues, oder?
Unter anderem dieser Gedanke treibt auch den Franken Game Jam an. In dir schlägt ein kleines oder großes Gamer*innen-Herz? Du hältst C++ nicht für ein Kopfschmerzmedikament und weißt, dass Python nicht nur eine Würgeschlange ist. Dann ist der Franken Game Jam vielleicht auch etwas für dich.
Aber was genau ist das denn nun? In 48 Stunden versuchen die Teilnehmenden einen Spiele-Prototyp zu entwickeln – und zwar mit Leuten und Ideen, die man gerade erst kennengelernt und entwickelt hat. Eine tolle Möglichkeit neue Skills zu erlernen und vor allem einfach mal auszuprobieren. Dabei geht es natürlich um offensichtliches wie visuelles Design und Programmiersprache, aber auch Level Design, Sound Design und Writing sind Aspekte, die zur Spieleentwicklung gehören. Zu Beginn schließen sich die Teilnehmer*innen zu Gruppen von 3-5 Personen zusammen. Von der Idee bis zur Umsetzung entsteht alles in diesen gemeinsamen 48 Stunden. Wenn euch interessiert, was dabei so herauskommt, schaut euch gerne mal auf Steam "xDasher" an – auch die Spiele "erremic" von Sleeprunner Studios oder "Q-B" sind Ergebnisse der letzten Franken Game Jams.
Tickets gibt es kostenlos, einfach anmelden und dabei sein. Dabei steht es euch frei, das Ganze remote oder vor Ort zu erleben. Es werden gleich sechs fränkische Austragungsorte angeboten: Bamberg, Bayreuth, Coburg, Hof, Nürnberg und Würzburg.
Ganz wichtig noch zum Schluss: Franken Game Jam ist kein Wettbewerb, es geht hauptsächlich darum, neue Leute mit den gleichen Interessen kennenzulernen, gemeinsam kreativ zu werden und einfach eine gute Zeit zu haben. Das Erlernen neuer Fähigkeiten ist ein schöner und unvermeidbarer Nebeneffekt. Ach, und Pizza, vergesst die Pizza nicht! Die gibt es nämlich auch.