27.06.2023Leben & Arbeiten

Christian Deusel und die Schnittfabrik: Ein Paradebeispiel der Selbstständigkeit

©Christian Deusel

Wo andere durch die Welt reisen, ein Studium beginnen oder sich in ihrem ersten Job ausprobieren, machte er sich selbstständig. Mit gerade einmal 20 Jahren startete Chris seine erfolgreiche Karriere als Fotograf und Filmemacher. Wir haben mit ihm über seine Erfahrungen, seine Motivation und die Herausforderungen auf seinem Weg zur Selbstständigkeit gesprochen.

Licht! Kamera! Action!

Schon in seiner Jugend empfand Chris eine „außerordentliche Faszination für das Medium Film“. Es war diese „magische Anziehungskraft“, die ihn dazu inspirierte, sich intensiv mit dem Thema auseinanderzusetzen. Durch umfangreiches Selbststudium und praktische Erfahrungen auf Filmsets entwickelte er sein technisches und inhaltliches Wissen weiter. „Mich haben auch besonders Aspekte wie Filmpsychologie, gezielte Kameraführung und die Drehbuchentwicklung gefesselt“, berichtet er. Im Jahr 2017 entschied er sich dann, seinen sicheren Job als Webdesigner im Marketing eins großen Unternehmens hinter sich zu lassen und sich als Filmemacher selbstständig zu machen. Für den zu dieser Zeit gerade einmal 20-Jährigen sollte diese Entscheidung der Schlüssel zu seiner beruflichen Erfüllung sein.

Ein Hürdenlauf zur Selbstständigkeit

Aber nicht nur seine Leidenschaft bewog Chris dazu, sein Leben umzukrempeln. Während der Anstellung merkte er, dass er in einem traditionellen Arbeitsumfeld seine kreative Entfaltung und berufliche Entwicklung nicht ausreichend vorantreiben konnte. Das habe ihn auf Dauer nicht erfüllt. Eine Selbstständig schien die Lösung, doch es gab einige Herausforderungen zu meistern, gesteht Chris: „Eine dieser Hürden bestand darin, dass niemand in meinem persönlichen Umfeld selbstständig tätig war und dementsprechend erhielt ich auch keinen Zuspruch für mein Vorhaben." Zu den anfänglichen Bedenken aus seinem Bekanntenkreis hatte Chris auch bei den Behörden Probleme: „Ich musste das Arbeitsamt davon überzeugen, dass ich trotz meiner erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung zum Fachinformatiker, für die zu der Zeit eine hohe Nachfrage bestand, auch in einem Beruf tätig sein konnte, den ich nicht offiziell erlernt hatte." Zusätzlich sei sein junges Alter bei dem ganzen Vorhaben natürlich auch nicht hilfreich gewesen.

Erfolgsgarant Businessplan

Doch Chris ließ sich nicht entmutigen und arbeitete intensiv an einem ausführlichen Businessplan, der jedem Zweifel Stand hielt. Alles in allem eine lehrreiche Zeit und ein mutiger Schritt, der sich als lohnend erweisen sollte. Denn durch die Überwindung der ablehnenden Haltung in seinem Umfeld und den bürokratischen Hürden erlangte er nicht nur die nötige Zustimmung für sein Vorhaben, sondern entwickelte auch wertvolle Fähigkeiten, die ihm im späteren Verlauf seiner filmischen Tätigkeit von großem Nutzen sein sollten: „Rückblickend habe ich diese Erfahrungen als wertvolles Training angesehen, da das Filmemachen auch immer Probleme lösen und überzeugen bedeutet.

Die Vielfalt der Selbstständigkeit

Als selbstständiger Fotograf und Filmemacher hat Chris nun das gefunden, was ihm eine Festanstellung nicht geben konnte. Die „hohen Entscheidungsfreiheit und flexible Gestaltung“ ermöglichen es ihm, seine Projekte nach seinen eigenen Vorstellungen umzusetzen. Zudem schätze er die „spannenden Begegnungen mit faszinierenden Persönlichkeiten“, die er in seinem Arbeitsalltag hat. Aber auch in seiner Tätigkeit selbst, hat Chris viel Abwechslung. „Ich muss immer wieder meine eigene Komfortzone verlassen und bleibe so aktiv“, erzählt er.

Vom Konzept zur Realität: Die Arbeitsweise

Trotz Kreativität, Individualität und Flexibilität im Job hat Chris einen klaren Prozess, um die Visionen seiner Kunden zum Leben zu erwecken. Auf der Homepage der Schnittfabrik, wie Chris sein Business benannt hat, beschreibt der Foto- und Videograf die Umsetzung eines Arbeitsauftrages. Zunächst gehe es darum, das Unternehmen und die Ziele de:r Kund:innen zu verstehen. Im gemeinsamen Austausch werden die wichtigsten Aspekte ausgearbeitet, um die Geschichte bestmöglich zu erzählen. Danach folgt die Planungsphase, in der Details wie das Location-Scouting und die Kostenkalkulationen berücksichtigt werden. Wenn alles vorbereitet ist, wird die Vision in die Tat umgesetzt.

Beeindruckende Erfolgsbilanz: Das Portfolio von Chris

Chris hat sowohl im Bereich Filmproduktion als auch in der Fotografie bereits über 300 Projekte erfolgreich abgeschlossen. Sein Portfolio umfasst unter anderem Imagefilme, Eventfilme und Animationen. Als Fotograf hat er sich auf Architektur, Business, Landschaft, Porträt, Produkte und Tourismus spezialisiert. In der Selbstständigkeit hat er so schon über 200.000 Einzelbildaufnahmen und mehr als 42.000 Minuten Rohmaterial produziert. Finale 04:05 Minuten davon gehören übrigens zum LAGARDE1 Eröffnungsfilm, den das visuelle Talent in tagelanger Arbeit auf die Beine gestellt hat.

Ab 2014 startete Chris im Filmbusiness mit einigen Kurzfilmprojekten so richtig durch.Ab 2014 startete Chris im Filmbusiness mit einigen Kurzfilmprojekten so richtig durch.

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