Bullet Journaling: Privater Tracking-Trend oder nützliches Arbeitstool?
2023 hat begonnen und das Internet ist voll von sogenannten Bullet Journals, Tipps zur Umsetzung und unzähligen Design-Ideen. Ein Bullet Journal ist gewissermaßen die High-End-Version eines Notizbuchs, in dem man meist seine Stimmung, die Schlafdauer und andere Gewohnheiten täglich festhält. Ich habe getestet, ob sich ein solches Heft auch als nützliches Arbeitstool erweisen kann oder nur ein bunter Tagebuchersatz ist.
In den vergangenen Jahren hat sich eine neue Methode des Tagebuchschreibens etabliert, die als Bullet Journaling bekannt ist. Diese Methode, die von dem New Yorker Ryder Carroll entwickelt wurde, hat sich inzwischen zu einem beliebten Werkzeug und regelrechten Trend auf der ganzen Welt entwickelt. Die Methode basiert auf dem Konzept des sogenannten "Rapid Logging", bei dem kurze und prägnante Einträge zu einer regelmäßigen Dokumentation genutzt werden.
Ein großer Vorteil des Bullet Journaling ist die Anpassbarkeit an die eigenen Bedürfnisse. Es gibt keine festen Regeln dafür, wie das Buch aussehen muss oder welche Informationen enthalten sein sollten. Jeder kann es nach seinen eigenen Wünschen gestalten und an seinen Alltag anpassen. Auf der anderen Seite ist es daher aber auch äußerst zeitraubend in der Gestaltung und benötigt ein gewisses Maß an Kreativität und Gestaltungsfähigkeiten - Grundlage für unseres war übrigens das MUT-Buch der GMK Bayreuth.
Wie sieht ein Bullet Journal aus?
Ein Journal kommt in der Regel nicht ohne eine Übersicht der Kalenderwochen und Monate aus. Außerdem findet man darin meist einen sogenannten „Mood Tracker“, der jeden Tag die Stimmung dokumentiert. Manche integrieren in das Heft auch einige freie Seiten als klassisches Tagebuch, um Gedanken und Emotionen aufzuschreiben. Bullet Journaling eignet sich zudem gut für das Setzen von Zielen und das Verfolgen von Fortschritten. Darüber hinaus sind der Fantasie bei den Inhalten ebenso wie bei der Gestaltung keine Grenzen gesetzt. Vom Aufzeichnen des Kaffee- oder Wasserkonsums über Mind-Mapping-Seiten bis zu Wetter-Trackern kann sich jeder ganz nach seinen Vorstellungen ausleben.
Fakten statt Fantasie: Ein Bullet Journal für die Arbeit?
Jetzt brauche ich von dem privaten Trackingtool jedoch eine produktive Variante. Denn ich will wissen, ob man ein Bullet Journal auch dazu nutzen kann, den Arbeitsalltag zu strukturieren. Meine Aufgabe ist es in dem Notizbuch weniger den persönlichen, sondern mehr den organisatorischen Aspekt hervorzuheben. Also enthält mein Bullet Journal neben einem Kalender vor allem Seiten zu meinen To-dos und Zielen.
Dann ging es an die Planung und Gestaltung – ein äußerst langwieriger Prozess. Daher kommt trotz der großen Beliebtheit auch die meiste Kritik. Bullet Journaling sei Zeitverschwendung und es sei viel einfacher, digitale Tools zu verwenden. Ein berechtigter Vorwurf. Auf der anderen Seite trägt das physische Aufschreiben von Informationen dazu bei, die Erinnerung zu festigen. Außerdem bringt ein persönlich und aufwendig gestaltetes Journal mehr Spaß und Motivation bei der Planung.
Die positiven Seiten kann ich bestätigen. Und wenn einmal die Vorarbeit geleistet ist, spart es später auch Zeit und verschafft einen tollen Überblick über die selbst gewählten Kategorien, wie Arbeitszeit, Termine, To-dos und Ziele. Diese Flexibilität in den Inhalten ist auch der Hauptgrund, warum sich ein Bullet Journal sogar sehr gut als Arbeitstool im Alltag einsetzen lässt. Wenn man dann noch auf dekorative Zeichnungen verzichtet und eher auf ein schlichtes, reduziertes Design setzt, kann es einen professionellen Eindruck machen.
Auf den Punkt: Die Pros und Cons
- + Tolle Übersicht und mehr Struktur
- + Individuelles Design nach den eigenen Bedürfnissen
- + Mehr Spaß und Motivation bei der Planung
- + Gefestigte Erinnerung
- – Äußerst zeitaufwendig
- – Kreativität und Gestaltungsskills von Nöten
- – Gegenstand, der vergessen werden kann
Wenn Du auf der Suche nach Inspiration für Dein eigenes Notizbuch bist und mehr aus meinem Work Bullet Journal sehen willst, findest Du auf unseren Social Media Kanälen in Instagram, LinkedIn und Facebook ein Video zur Entstehung und den Inhalten. Hier folgt jetzt noch eine Bildergalerie mit einem ersten kleinen Eindruck. Viel Spaß beim durchklicken und vielleicht sogar nachmachen!