Aus der Garage in die Digitale Manufaktur: Achtbit Media GmbH
Noch während der Schulzeit ein IT-Startup gründen? Die Meisten von uns hatten zu dieser Zeit wohl anderes im Sinn. Patrick Dressel und Jonas Heß haben wirklich früh angefangen sich mit den ernsten Dingen des Lebens zu beschäftigen.
Angefangen hat alles ganz analog und anders als man eigentlich erwarten würde: Kennengelernt haben sich die beiden Gründer nämlich in der Kirche. Nicht gerade, dass was man als vorhersehbaren Start in die IT-Welt bezeichnen würde. Zumindest auf den ersten Blick, denn ihr Diakon in der Kirche Robert Kathmann war selbst als Computermedienpädagoge tätig und hat den Grundstein für die Begeisterung der Beiden gelegt.
Von der Schule ins Startup
So haben sich Patrick Dressel und Jonas Heß bei den Jugend-Discos um Technik und Beleuchtung gekümmert und während andere auf LAN-Parties gezockt haben, das Programmieren erlernt. Es ist also wenig verwunderlich, dass die beiden Gründer sich auch während ihrer Schulzeit weiter mit der EDV beschäftigt haben.
Am Arnold-Gymnasium in Neustadt belegten beide seit der 6. bzw. 9. Klasse das Wahlfach „Networking“. Die Besonderheit dieses Wahlfaches war, dass sich hier die Schüler eigenverantwortlich um die Netzwerktechnik, das WLAN und die Server-Infrastruktur der gesamten Schule kümmerten. Unter der Betreuung von Arno Hoffmann wurden aus Jonas und Patrick im Laufe der Jahre richtige IT-Spezialisten. Sie programmierten die nectv media Homepage in Kooperation mit dem Telekommunikationsanbieter Telenec, sammelten Erfahrung in Streaming und Videotechnik. Jahrelang kümmerten sich die beiden um das Schul-Netzwerk, waren morgens die Ersten und am Abend die Letzten in der Schule.
Ein echter Sonderfall
Wenig verwunderlich, dass bald die ersten ernsthaften Projektanfragen ins Haus flatterten. Dadurch stand 2017 ziemlich schnell fest, dass es Zeit wird ein Startup zu gründen. Doch wie macht man das, wenn einer der Gründer noch minderjährig ist? Ein echter Sonderfall! Doch hier wurden Patrick und Jonas seitens der Schule umfangreich unterstützt. Sie fragten ihren Wirtschaftslehrer über Gründung aus und bekamen eine Stellungnahme von der Schule geschrieben.
Auch das Gericht in Coburg musste sich erst einmal mit den nötigen Anforderungen auseinandersetzen, denn einen Fall von minderjähriger Gründung hatten sie noch nie. Es folgten die erforderlichen gerichtliche Anträge und dann begann das sieben monatelange Warten auf die Genehmigung zur Gründung. Doch die Professionalität der beiden Gründer überzeugten das Gericht und so erhielt Jonas mit 17 Jahren die erforderliche Freigabe.
Im April 2018 wurde die Achtbit Media GbR gegründet und das während Patrick noch mitten in den Vorbereitungen für das Abitur steckte. Trotz alles schulischer Verpflichtungen wurde das erste Firmenprojekt umgesetzt, die Programmierung der neuen Website für das Arnold-Gymnasium auf Grundlage des neuen Corporate Designs.
Aus der Garage in die Digitale Manufaktur
Im Oktober 2018, diesmal war Jonas mitten in der Abiturzeit, baute die Achtbit Media GbR eigenhändig die Garage von Jonas´ Eltern um, um diese zukünftig als Büroräume zu nutzen. Zeitgleich holten sie sich ihren Freund und Kollegen Andreas Schlee als dritten Mann für die Bereiche Hosting und IT-Infrastruktur mit ins Boot. Aus Zwei wurden also Drei: Patrick ist verantwortlich für alles Gestalterische, Jonas für das Programmieren und Andreas für die Technik – eine perfekte Ergänzung.
2019 eröffneten sie so ihr erstes eigenes Büro in Jonas´ Garage - und Garagen waren ja schon oft eine hervorragende Wahl, um ein IT-Unternehmen zu gründen. Neben der Unternehmensführung sind Jonas und Patrick aktuell auch noch vollauf mit ihren Studium der Informatik bzw. Medieninformatik beschäftigt.
Aktuell geht die Ausrichtung von Achtbit Media weg von der Programmierung von Websites hin zu webbasierter Software-Entwicklung. Mit dem Umzug im Oktober 2020 in die neuen Räumlichkeiten in der Digitalen Manufaktur des Gründerzentrums von Zukunft.Coburg.Digital in Rödental, beginnt nun ein neues Kapitel in der Unternehmensgeschichte.
Wir haben dem Startup ein paar Fragen gestellt:
start.land.flow: „Was erhofft ihr euch von eurem Umzug in die Digitale Manufaktur?“
Achtbit Media: „Natürlich haben wir hier erstmal ein deutlich professionelleres Arbeitsumfeld. Wir erhoffen uns, – und das ist eigentlich viel wichtiger – dass wir hier neue Kontakte knüpfen, unser Netzwerk ausbauen und uns mit anderen Gründern austauschen können, die womöglich die gleichen Probleme haben wie wir. Vielleicht entwickelt sich im einen oder anderen Bereich sogar eine Zusammenarbeit.“
„Wie wichtig ist für euch ein Netzwerk wie das von Zukunft.Coburg.Digital?“
Als wir uns gegründet haben, haben wir einfach mal drauflosgearbeitet. Davon, wie man so ein Unternehmen führt, hatten wir noch keine Ahnung. Um uns weiterzuentwickeln, ist es wichtig den eigenen Horizont zu erweitern, auch mal Feedback zu bekommen und mit anderen der Branche ins Gespräch zu kommen. Und natürlich stecken hinter einem solchen Netzwerk auch immer potenzielle Kunden, mit denen sich eine Zusammenarbeit entwickeln könnte.
„Gibt es schon Pläne für die Weiterentwicklung von Achtbit Media? Wo soll es hingehen?“
Also erst einmal wollen wir unser Studium abschließen, um dann anschließend womöglich Vollzeit in der Firma tätig sein zu können. Dazu wollen wir das Unternehmen weiter ausbauen und uns mehr und mehr zum Software- und Digitaldienstleister weiterentwickeln. Bis dahin hoffen wir natürlich, dass sich weitere neue spannende Projekte ergeben und wir diese umsetzen dürfen.